Erdäpfelturm (Kartoffelturm)

Durch zufälliges Stöbern, bei einem bekannten, großen Online-Händler, bin ich auf einen Kartoffelturm gestoßen, der käuflich zu erwerben ist. Was in Gottes Namen, soll den ein Kartoffelturm sein, dachte ich mir? Schnell war klar, dass Kartoffeln angeblich die Eigenschaft haben, vertikale “Tochterkartoffeln” bilden zu können.

Dazu wird das Blattgrün immer dann, wenn es so um die 12 cm hoch ist, wieder mit 10 cm Erde (Heu und/oder Stroh) bedeckt. In jeder neuen Schicht bilden sich dann neue Tochterkartoffeln. Das heißt, die neuen Kartoffeln “wachsen” somit mehrschichtig vertikal in die Höhe. Bis zu einer Höhe von 80cm macht die Kartoffel das mit.
Als Vorteile können das hohe Ausbringen, der kleine Flächenbedarf und die leichte Ernte genannt werden. Ein Nachteil ist der höhere (Spritz)Wasserbedarf.

Nachfolgende Skizze stellt das Schema kurz dar.

Skizze vom schichtweisen Aufbau eines Kartoffelturms

Interessierte können es in Wikipedia nachlesen, wo es detaillierter erklärt ist. 🙂

Im Internet gibt es viele Lösungen, wie ein Kartoffelturm gebaut werden kann.
Mögliche Materialien sind dabei Kunststoff (Töpfe, Tonnen,..), Beton (Steine), Blech, Tonnen, Maschendraht (Zylinder) und Holz.

Ich wollte natürlich eines aus Holz machen 🙂 Jedoch sollte es nicht, wie im Internet immer wieder ersichtlich, zusammenschraubt werden. Es würde einfach viel zu viel Platz beim Einlagern in den Wintermonaten brauchen. Deshalb musste eine Lösung her, die es ermöglicht, den Turm wieder in alle Einzelteile zerlegen zu können. Also ran an Sketchup und meinen Ideen freien Lauf lassen.
So sieht nun die einfache Lösung aus 🙂

Diese Stecklösung soll den Aufbau, die Ernte und das Einlagern der Hölzer leicht ermöglichen.

Nicht ersichtlich in der Skizze sind die notwendigen “Pins” in jeder Etage. Diese Pins verhindern das Verrutschen der Etagen.

Bin gespannt, ob es mit den Kartoffeln auch wirklich funktioniert. Jedenfalls bin ich vermutlich mit Mitte Mai auch noch zu spät dran, mit dem Kartoffelsetzen.
Ich werde hier öfter ein Update reinstellen, um euch die Fortschritte der Kartoffeln zu zeigen.

Fertige Basistation des Kartoffelturms. Jetzt heißt es warten, ob es tatsächlich funktioniert! 🙂

Neben dieser Stapelholz-Lösung probiere ich parallel dazu auch eine Variante mit einer Regentonne. Eine vorhandene 200l Regentonne wollte ich schon entsorgen, weil der Boden einen Sprung aufwies und somit nicht mehr dicht war. Um diese auch als Kartoffelturm verwenden zu können habe ich ganz unten noch mehrere Löcher eingebohrt, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Zum Schutz des Blattgrünes vor den “gefräßigen” Hühnern wird das Blattgrün mittels Drahtgitter geschützt. Eine Orientierung über das Wachstum gibt mir eine Markierung die alle 10 cm innen angebracht wurde.

200l Regentonne als Kartoffelturm

Ganz unten wurden Löcher eingebohrt, damit das Wasser ablaufen kann.

Update 26.10.2017: (Ernte)

Wie unten vom 30.6. ersichtlich wurde ja der Kartoffelturm aus Holz Opfer von meinen Hühnern. Somit blieb heute nur noch die Ernte von der Regentonne.

Hier das Ergebnis:

Geschätzte 50 Kartoffel wurden geerntet. Ich will nicht verhehlen, dass ich mir mehr Kartoffeln erwartet hätte 🙁 . Aber ich lasse mich nicht enttäuschen, nächstes Jahr probiere ich es wieder und dann beginne ich schon Anfang März damit und nicht erst im Mai.

Tag 173:26.10.2017 Geschätzte 50 Kartoffel wurden geerntet

 

Update 30.06.2017:

Tag 57: Versuch gescheitert?

Leider musste ich heute enttäuscht feststellen, dass das Blattgrün zum Opfer der Hühner wurde 🙁 🙁 GRRR. Keine Ahnung ob daraus noch was wird. Ist damit das Projekt gescheitert?

 

Update 15.06.2017: Zwischenzeitlich gemachte Erfahrung:

  • Leider wächst das Blattgrün der Kartoffeln unterschiedlich in der Höhe. Das bedeutet, dass es sein kann, dass welche schon zB. 40cm hoch sind und die anderen erst 10cm 🙁 Dies erschwert massiv das Zuschütten 🙁
  • Wird ein Blattgrün vollständig zugeschüttet “kommt” es nicht mehr :(. Das bedeutet es ist wirklich jedes Blattgrünn so zu behandeln dass die Spitze rausschaut. Ein generelles, vollständige Zudecken (mit Heu oder Erde), in der Hoffnung, dass das Blattgrün schon hindurch wächst funktioniert leider nicht.
  • Leider schmeckt den Hühnern das Blattgrün sehr. Das heißt, man muss es abdecken, am besten mit einem Gitter. Das geht aber nur solange wie man es aufstocken kann. Später muss man irgendwie anders verhindern, dass die Hühner rauf fliegen und das Blattgrün fressen.
    Werde nächste Saison vermutlich eine kleinere Lösung “nur” für ein, zwei Kartoffeln basteln, um das Problem mit dem unterschiedlichem Wachstum  nicht zu haben.

Chronik; Kartoffelturm aus Resthölzer:

Chronik; Kartoffelturm mit einer Regentonne:

Aufstellung des Kartoffelturms:

Herstellung des Kartoffelturms bzw. wie man in Österreich sagen würde Erdäpfelturm 🙂 aus altem Restholz.

5 Gedanken zu „Erdäpfelturm (Kartoffelturm)

  1. super idee! mir gefällt auch deine lösung, das ganze ohne schrauben zu machen.
    bin gespannt, ob es funktioniert 🙂

  2. Hallo Sigi!

    Das geht sich schon noch aus mit den Erdäpfeln. Der Turm ist eine super Idee.
    Ich wünsche euch eine große Ernte und keinen einzigen Erdäpfelkäfer. 😉

    Liebe Grüße
    Doris

  3. Lieber Sigi!
    Großartig was du da gezaubert hast, sooo a super Idee!!
    Kartoffel kann man ja beinahe fast überall ansetzen, bin gespannt wieviel Ertrag du ernten wirst!
    Halt mich bitte am Laufenden!
    Viel Freude mit diesem Experiment..
    LG Monika!

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